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02 Westwärts durch die Ägäis
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Start am Ostermontag. Über eine Woche lang mussten wir warten, bis wir in Didim endlich starten konnten. Stürmische Westwinde bliesen ununterbrochen. Für Ostermontag schien sich ein kurzes Wetterfenster zu öffnen. 4-5 Windstärken aus Nord waren angesagt. Frühmorgens liefen wir aus, und schon bald konnten wir mit halbem Wind zügig und gemütlich westwärts segeln. Aber die Beschaulichkeit währte nicht lange. Der Wind frischte auf 30-35Kn auf und der Seegang nahm rasch zu. Gerefft gings 60 Grad am Wind Richtung Patmos. Mit beinahe Rumpfgeschwindigkeit pflügten wir durch die grobe See. Die Kursstabilität eines Langkielers ist in solchen Situationen schon phantastisch. Obwohl RENOS wie auf Schienen lief waren wir bald eingesalzen als hätten wir gerade einen Ozean überquert. 50% der Crew fand das jedenfalls ganz tolles Segeln! Immerhin begleitete uns schon am ersten Tag eine grosse Schule Delfine über längere Zeit. Offensichtlich machte es ihnen Spass mit einem so grossen Kameraden unterwegs zu sein. Wenn das kein gutes Ohmen ist.
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Einklarieren in Patmos. Noch nie haben wir in Griechenland so rasch einklariert. Die Beamten waren äusserst kompetent und freundlich. Innerhalb einer halben Stunde war alles erledigt. Am nächsten Tag mussten wir diese schöne Stadt aber bereits wieder verlassen. Es waren starke SE-Winde angesagt. Diese schicken den Seegang mit viel Anlauf direkt in den Hafen. Dann liegt man dort nicht mehr sicher.
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Nach Leipsoi (sprich Lipsi). Eine kurze Überfahrt in den neuen Hafen von Leipsoi. Wir genossen den Kulturwandel vom Orient ins östliche Griechenland. Es war für uns ein befreiendes Erlebnis. In Leipsoi warteten wir wieder ein güsntiges Wetterfenster ab. Wir liessen stürmische Winde, Gewitter und Regen vorüberziehen, bevor wir weiter segelten.
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Levita. Eine felsige Insel mitten in der südöstlichen Ägäis. Im Umkreis von 20sm gibt es hier ausser Wasser gar nichts. Auf dieser einsamen Insel lebt eine Bauernfamilie. Die Eltern mit ihren drei Söhnen, welche auch bereits eine Familie mit Kindern haben. Wenn man will kann man bei den Bauern etwas essen und trinken. Wenn man den Leuten sympatisch ist, darf man ihre kleine Kapelle besichtigen. Auf Levita liegt man sehr gut geschützt. Es ist ein schmaler, tiefer Einschnitt. Ankern könnte man hier nicht, es ist zu schmal. Deshalb hat der Bauer Bojen ausgelegt und verdient so noch etwas Geld.
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Frühling wo bist du? Auch in Amorgos konnten wir nur eine Nacht bleiben. Starke SE-Winde, welche später auf W drehen sollten waren angesagt. Der Schutz war auch dort nur auf Zeit. Es war kalt und regnerisch. Nebenbei gesagt, wir sind froh um unsere Dieselheizung, welche wir jeweils am Morgen kurz anmachen. Wiedereinmal war frühes Auslaufen angesagt. Mit dem kräftigen SE im Rücken segelten wir nach NW an die Nordspitze von Paros. Dort gibt es eine fast rundum geschlossene Bucht mit einer Ausdehnung von ungefähr 2000m. In jeder Ecke findet man je nach Wind- und Wetterlage einen geschützten Ankerplatz.
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Die Düse Naxos - Paros. Sie ist etwa 15sm lang und hat gewaltige Auswirkungen. Hier segelten wir mit stürmischem Wind nur mit dem Vorsegel nordwärts. In den Böen massen wir Spitzenwerte von 42Kn. Ein gewaltiger Seegang baute sich innert kurzer Zeit auf. Nun warten wir am Ankerplatz auf Paros auf das nächste Wetterfenster.
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