07 Herbsttörn

Wetter = Herbst / Tourismus = Hochsommer
In NL kümmert sich niemand mehr um das Pandemiegeschehen. Die minimalsten Vorsichtsmassnahmen werden ausser Acht gelassen.
Es ist regnerisch, diesig und kalt. Morgens und abends heizen wir. Wir beschliessen das zu machen, was wohl nicht jeder macht und vor allem dort zu fahren, wo es keine Charterschiffe hat. Wir fahren gegen den Strom, die Ijssel zu Berg


Sehr vereinfachte Gewässerkunde.
Der deutsche Rhein fliesst bei Emmerich nach Lobith in die Niederlande. Ab dort heisst der Rhein dann Waal. Manche sagen der, andere die Waal. Die Niederländer haben ein Flair dafür ihren "Bächen" immer wieder neue Namen zu geben. Waal ist nicht Waal, später bekommt derselbe Fluss einen anderen Namen.
Das Wasser des Waal wird bei Pannerdem und Arnhem aufgeteilt in den Neder Rijn und die Ijssel. Waal und Neder Rijn fliessen Richtung Amsterdam / Rotterdam in die Nordsee, die Ijssel Richtung Zwolle und Kampen ins Ijsselmeer.
Waal und Ijssel sind Fliessgewässer, haben also keine Staustufen. Der Neder Rijn hat drei Staustufen mit grossen Schleusen. Mit diesen Staustufen regelt man die Wassermenge von Waal und Neder Rijn.


Bei extremem Hochwassen müssen die Staustufen im Neder Rijn weit geöffnet werden, sonst bekommen Waal und Ijssel zuviel Wasser. Das sieht dann aus wie riesengrosse Haifischmäuler und die Schiffe fahren durch die Staustufen.



Die Geldersche Ijssel.
Frei fliessend mäandert sie durch wunderschöne Natur, vorbei an schönen Ortschaften.



Es hat viele schöne Auen und Plasen. Manche sind gesperrt, viele aber auch zugänglich als Anker- oder Hafenplätze. Das Konzept überzeugt. Man sagt wo es verboten ist aber auch wo man darf. Es funktioniert, die Leute halten sich daran.



Die Berufsschifffahrt ist auch sehr aktiv. Es dürfen Schiffe bis 130m Länge fahren. An vielen Stellen mit engen Kurven dürfen sie jedoch nicht kreuzen. Sie sprechen sich untereinander ab. dann muss der Bergfahrer warten.



Unsere Rumpfgeschwindigkeit beträgt rund 14.0 Km/h. Wir fuhren mit 12.5 Km/h zu Berg. Die Strömung betrug im oberen Teil 5.0 Km/h. Das ergab dann 7.5 Km/h über Grund zu Berg.


Achtung Kabel Fähren.
Es gibt mehrere Arten davon. Die gefährlichsten hängen an einem langen Stahlkabel, welches in der Flussmitte mit einer Kette auf dem Grund verankert ist. Das Kabel wird von mehreren Schiffchen getragen und über Wasser gehalten. Die Fähre schwingt wie an einem Pendel mit der Strömung über das Wasser. Eine Fluss Seite ist somit immer wechselweise gesperrt




Neder Rijn.

Bei Arnhem beschliessen wir den Neder Rijn zu Tal zu fahren. Der Schub von achtern ist nur noch moderat, da die Stauwehre auf Normalbetrieb sind.
Die Fahrt ist ruhig. Über 3 Gross-Schleusen erreichen wir Wjk by Duurstede.




Merwede-Kanal
Wir besuchen Vianen und erreichen danach die Maas bei Gorinchem.




Die Maas

Weiter geht es zu Berg über die gestaute Maas nach Heusden, eine wunderschöne alte Festungsstadt.
Schlussendlich landen wir in Mook Plasmolen. Hier treffen wir Freunde und nehmen uns Zeit das Schiff in Ordnung zu bringen und auszuruhen.



Ein stationäres und kräftiges Hoch 1035 NW von Schottland und ein Tief 1012 über Polen lassen seit Tagen eine gewaltige "Windmaschine" laufen. Es ist kalt, nachts geht es bis 12 Grad runter und an der Küste weht ein starker in Böen stürmischer Nordwind.



Wieder zur Ijssel
Über den Maas-Waal-Kanal erreichen wir Nijmwegen. Dann geht es den Waal (Rhein) zu Berg bis fast an die Grenze zu Deutschland. Dann über den Pannerdensch Kanal zu Tal nach Arnheim und dort wieder in die Ijssel zu Tal nach Zwartsluis wo wir starteten. Das war ein sehr anspruchsvoller Törn.


Doesburg an der Ijssel.
Ein schöner Passantenhafen und gute Einkaufsmöglichkeiten. Hier einige Impressionen aus Doesburg.



Die Hafengans von Doesburg. Ein Einzelgänger, weicht einem Schiff nur unter lautem Protest aus, bettelt nicht sondern fordert mit fauchen und an den Rumpf klopfen um Futter.



Ein Stavoren Kutter. Die verstehen schöne und technisch hochqualifizierte Schiffe zu bauen.



Die Beamten der Schifffahrtsverwaltung drehen auch noch schnell eine Runde im Hafen mit ihrem 20 Meter Schiff.



Störche, Kormorane und .... lieben die Schifffahrtszeichen zum ausruhen.
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