4 Tage warten vor der Brücke von Chalkis.
Der Wetterbericht war sehr schlecht. Die gesamte Ägäis hatte Nordostwinde mit Sturmstärke.
Bei der Stadt Chalkis ist die engste Stelle zwischen dem Festland und der vorgelagerten Insel Euböa.
Wir fanden eine Marina im Bau, wo wir ohne Strom und Wasser, dafür mit viel Staub und Lärm warten konnten.
Aber es war eine angenehme Yachtgemeinde zusammengekommen, sodass das Warten recht kurzweilig wurde.
Warten in der Marinabaustelle von Chalkis
Der Tidenstrom in der Durchfahrt ist gewaltig.
Die Brücke, welche die ca. 30m breite Durchfahrt überspannt, wird wegen dem Verkehrschaos nur nachts geöffnet.
Die Öffnungszeit kann nicht vorausgesagt werden, da man sich nach dem Strom richten muss.
Dieser beträgt normalerweise 2-3 Meter/Sekunde, kann aber im Extremfall auch 4.5 Meter/Sekunde betragen. Bei solchen Strömungen ist eine sichere Durchfahrt nicht möglich. Alle Schiffe müssen startbereit sein und wenn der Brückenwärter eine Phase mit etwas weniger Strömung ausmacht wird geöffnet. Das muss dann schnell gehen.
Wir mussten bis Zwei Uhr in der Frühe warten. Dann ging es mit einem gewaltigen Schiebestrom durch die Brücke. Zum Glück hatten wir ruhiges Wetter, sodass wir wenige Meilen nach der Brücke ankern und noch etwas schlafen konnten.
Nach dem Frühstück legten wir anschliessend die restlichen 25sm zum nächsten Hafen zurück.
Flautentage und Gewitternächte.
Wir hatten sehr ruhige Tage. Die See war spiegelglatt.
Das bedeutet gemütliches Motorbootfahren. Mit niedriger Tourenzahl (1450 rpm) und 6.3kn durchs Wasser.
Das bedeutet aber auch Komfort. Der Motor macht Strom, der Wassermacher läuft, es hat heisses Wasser zum Duschen, die Waschmaschine läuft mit Strom über den 24V/230V Inverter. Wenn man am Abend zum Ankerplatz kommt ist der Wassertank voll und die Batterien sind geladen, die Wäsche ist gewaschen und die Crew geduscht.
Es war aber auch sehr feucht, warm und manchmal sogar nebelig. Nachts bildeten sich mächtige Gewitterwolken. Die entluden sich dann in heftigen Gewittern. Das ist schon zum Fürchten! Schlimm sind aber die Böen aus diesen Gewittern. Plötzlich kommt der Wind aus einer ganz anderen Richtung und man ist nicht mehr geschützt am Ankerplatz. Einmal mussten wir den Ankerplatz mitten in der Nacht verlassen und neuen Schutz suchen.
Der Barograf zeichnet während des Gewitters die typische "Gewitternase"
Skiathos, die westlichste Insel der Sporaden.
Eine Touristeninsel. An der Stadtpier ist alles belegt mit Charterbooten und Ausflugsschiffen. Wir liegen im Hafen vor der Stadt am Anker. Hier konnten wir wieder einkaufen und unsere weitere Reise vorbereiten.
Wir ankern ganz dicht, aber noch immer legal, am Wendekreis der grossen Fähren