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Wir verlassen Griechenland.

An einem kalten und grauen Morgen fuhren wir durch den Lefkas-Kanal zur Bücke, welche die Insel mit dem Festland verbindet. Eigentlich ist es gar keine richtige Brücke, sondern ein Schiff, welches auf beiden Seiten eine Rampe anheben kann. Man sagt, das müsse so sein. Wäre es eine Brücke, wäre Lefkas auch keine Insel mehr.
Pünktlich zur vollen Stunde wurde der Morgenverkehr angehalten, beide Rampen angehoben und der gewaltige Ponton von einer Schiffs-Schraube angetrieben zur Seite gefahren.

Der Ponton dreht von einer Schiffsschraube angetrieben, um einen grossen Pfahl


Die Ausfahrt ist uns nicht so gut gelungen. Eine mächtige Sandbank liegt vor der Einfahrt. Da wird in der Regel jedes Jahr gebaggert. Dieses Jahr vermutlich noch nicht, wir liefen auf Grund. Seit 1998 fuhren wir immer wieder durch dieses Fahrwasser. Noch nie war es so kritisch. Über längere Strecken zeigte das Echolot so um Null. Mehrmals gab es einen dumpfen Aufschlag und wir mussten unsere Renos mit der starken Maschine durch das seichte Wasser drücken. Ein sehr unangenehmes Erlebnis!

Hier wurde diese Jahr offensichtlich noch nicht ausgebaggert


Albanien.
Wir starteten von einer Ankerbucht in der Nähe von Igoumenitsa GR aus. Am frühen Nachmittag entschlossen wir uns direkten Kurs auf Montenegro zu nehmen. Albanien hat nur zwei Häfen, Vlore und Durres. Diese wollten wir nicht anlaufen, das ganze Zoll-Prozedere wollten wir nicht machen. Albanien ist für Yachten nicht gerüstet. Man muss dort wie die Grossschifffahrt mit einem Agenten ein- und ausklarieren.
Die ganze Nacht fuhren wir innerhalb der albanischen Hoheitsgewässer Richtung Norden. Es ist eine gebirgige und düstere Küste. Man sieht kaum mal ein Licht an Land, da es an den steilen Bergflanken kaum Siedlungen gibt.


Die Überfahrt.
Es war sehr anstrengend. Eine normale Wachroutine war kaum möglich, da wir immer wieder Fischern ausweichen mussten. Es war absolut windstill. Alles unter Motor, 1500 rpm / 6.5Kn und das 27 Stunden lang.
Der Morgen war absolut prächtig. Ein Sonnenaufgang wie im Bilderbuch. Aber nicht lange. Die letzten 5 Stunden fuhren wir in dichtem Nebel. Das war dann wirklich sehr anstrengend. Übermüdet die ganze Zeit mit dem Radar neue Fischer ausmachend war das schon an der Grenze.
Abwechselnd schliefen wir einige Minuten auf der Bank im Ruderhaus.

Kaffee und "Guetsli" und ein kurzer Schlaf


Montenegro.
Bar ist der einzige Handelshafen von Montenegro. Wenn man von Süden kommt der erste Port of Entry. Es gibt so eine Art "Marina" vor dem Fährhafen. Hier konnten wir einklarieren und zwei Tage bleiben. Die montenegrinische Küste ist nur 50sm lang, dann kommt bereits Kroatien. Von der Grenze bis Dubrovnik sind es nur ca 30sm.

Marina Portomontenegro in Tivat.
Unmittelbar vor der kroatischen Grenze gibt es einen grossen fjordartigen Einschnitt in die Küste. Umgeben von 1500m hohen Bergen. Hier war früher die grosse Marinebasis des ehemaligen Jugoslawien. U-Bootbunker, Marinedocks und Versorgungseinrichtungen säumen das Ufer. Oft auch alte Navy-Schiffe, die still vor sich hinrosten.
In Tivat entsteht aus dem alten Marinehafen eine Marina der Superlative. Ein Teil ist bereits in Betrieb und es liegen einige Megayachten so um die 40m hier. Der Service der Marina ist perfekt. Man ist freundlich und hilfsbereit. Die Preise sind (noch) moderat.
» http://www.portomontenegro.com
Von hier aus wollen wir dann nach Dubrovnik weiter ziehen.

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